Eine Radtour entlang der beiden blauen Lebensadern des Grabfelds: der Fränkischen Saale und der MilzDas Grabfeld ist eine der trockensten Regionen Bayerns. Das liegt daran, dass sich von Westen kommende Regenwolken an den knapp 1.000 Meter hohen Bergen der Rhön abregnen und nicht mehr viel für das deutlich flacher und im "Regenschatten" gelegene Grabfeld übrig bleibt. Und dennoch ist das Thema "Wasser" im Grabfeld omnipräsent: denn neben den beiden Heilquellen Urbani und Regius der FrankenTherme Bad Königshofen entspringen hier auch viele "normale" Quellen dem Erdboden und es schlängeln sich Bäche und Flüsse durch diese uralte Kulturlandschaft. Die Tour "Zwischen Saale und Milz" führt an den zwei wichtigsten und größten blauen Lebensadern des Grabfeldes entlang: der fränkischen Saale und der Milz.
Eine Tour durch die üppige Natur des nordwestlichen Grabfelds und die von den beiden Flüssen geprägte Landschaft, bei der - sofern man es darauf anlegt - sicherlich kein Auge trocken bleibt.
Die Tour startet auf dem Marktplatz der Stadt Bad Königshofen und führt zu Beginn in westlicher Richtung direkt an die Fränkische Saale. An Groß- und Kleineibstadt und Saal an der Saale vorbei bis nach Wülfershausen, geht es immer dem Verlauf des Flüsschens entlang, welches sich hier so wunderbar natürlich durch Wiesen und Felder schlängeln darf. In Saal an der Saale lohnt ein kleiner Abstecher zur alten Sandsteinbrücke über die Saale, die das Dorf mit dem Findelberg und der dort stehenden Wallfahrtskirche Maria Heimsuchung verbindet. In Wülfershausen macht die Tour schließlich einen kleinen Schwenk und führt in nördlicher Richtung in den Milzgrund hinein. Die Milz, ein rechter Nebenfluss der Saale, stellte übrigens Jahrhundertelang eine der größten Triebfedern der Wirtschaft dar. Weil ihr viel Quellwasser aus dem Gleichberggebiet zuläuft und sie am Oberlauf schnell fließt, eignete sie sich ideal für den Betrieb von Wassermühlen. Sie war damit ein wichtiger Treiber der Besiedlung und Wirtschaftskraft dieser Region.
Durch sanfte Wiesen und üppige Felder geht es auch hier immer dem munteren Flüsschen entlang - anders als bei der Fränkischen Saale, diesmal aber flussaufwärts. Dabei passiert die Tour die Papiermühle und die Weidachsmühle, zwei der insgesamt 13 Mühlen entlang der nur 36 Kilometer langen Milz. In Walterhausen - hier lohnt ein kurzer Abstecher zum Schloss Waltershausen (das Schloss befindet sich in Privatbesitz, daher bitte unbedingt die Hinweisschilder vor Ort berücksichtigen) - verlässt die Tour jedoch den Milzgrund und führt, verbunden mit einem sportlichen Anstieg durch einen schattigen Laub-Mischwald nach Aubstadt und durch ein Meer aus kleinteiligen Feldern nach Höchheim. Hier trifft die Tour auch wieder auf den Milzgrund, hautnah erlebbar in der extra geschaffenen Flachwasserzone am Ortseingang. Durch Höchheim hindurch geht es weiter nach Irmelshausen. Hier sollte man sich das Wasserschloss Irmelshausen auf keinen Fall entgehen lassen! Alle jenen, die es mittlerweile vor lauter "Wasser" nach einem Sprung in selbiges durstet, den sei an dieser Stelle der Irmelshäuser Badesee, nur etwa 500 Meter nördlich des Dorfes gelegen, wärmsten ans Herz gelegt. Von Irmelshausen geht es schließlich wieder in Richtung Süden. Durch idyllische Landschaften geht es zunächst ins beschauliche Herbstadt und anschließend über die Dörfleinshöhe, von der man noch einmal einen schönen Blick über das südliche Grabfeld und die nördlichen Ausläufer der Haßberge werfen kann, zurück nach Bad Königshofen. Hartgeradelte Waden können im Heilwasser der FrankenTherme übrigens wieder bestens entspannen, sodass der nächsten Radtour durch das Grabfeld absolut nichts mehr im Wege steht.
Mehr erfahren