St.-Stephanus-Kapelle mit Lourdesgrotte
Nahe der Bundesstraße 279 liegt auf einer leichten Anhöhe vom Friedhof umgeben die romanisch/spätgotische Friedhofskapelle St. Stephan, im Volksmund „Stöffskirch“ genannt. Der alte Friedhof lag vor 1607 um die allererste Pfarrkirche St. Vitus und innerhalb der schützenden Kirchenburg im Dorf. Da dieser Begräbnisplatz durch die wachsende Bevölkerung zu eng geworden war, wurde im Jahre 1507 vom alten Klosterhofbesitz Ackerland für den neuen Friedhof abgetreten.
Auf diesem Grundstück stand schon damals ein kleines Stephanuskapellchen, wohl aus dem 13. Jahrhundert.
1507 wurde das Kapellchen durch ein Langhaus (Erbauer unbekannt) vergrößert. Es ist anzunehmen, dass das Kloster die Kapellenerweiterung durchführte, zumal das Bauwerk auf dem Stephanshofgut steht, dessen Eigentümer das Kloster war. Das Hofgut wurde später verkauft mit der Auflage, dass der neue Eigner täglich das Gebetsläuten („Angelusläuten“) besorgen musste.
Die von einem „Guttäter“ gestifteten Kreuzwegstationen innerhalb der zwei Meter hohen Mauer des Friedhofs wurden 1863 aufgestellt und eingeweiht. Sie dokumentieren das handwerkliche Kunstverständnis eines genialen, aber unbekannten Steinmetzmeisters.
Die Lourdesgrotte an der östlichen Kapellenwand, ebenfalls eine Stiftung, stammt aus dem Jahre 1896 und ist auch noch heute sehr oft Zufluchtsort.
In dem Gemeindeteil Anger nahe der St.-Stephanus-Kapelle sind zwar keine Gebäude aus dem 13. Jahrhundert erhalten, aber manches Haus hat zwei- bis dreihundert Jahre überstanden. Einzelne Fachwerkhäuser zeigen mit reich geschnitzten Balken, Eckpfosten, Holzzahnschnittverzierungen und mit der Margerite als Mittelpunkt der geschwungenen Andreaskreuze handwerkliches Können und Wohlhabenheit seiner damaligen Eigentümer
Rokokobildstöcke
Auf dem Weg zur Fränkischen Saale, der durch eine Kastanienallee mit Ausblick gegen Osten über den Wiesengrund führt, befinden sich als Rokokobildstöcke der „Heiland an der Geißelsäule“, „der Prozessionsaltar mit letztem Abendmahl“ (eine Stiftung) sowie der „Heilige St. Nepomuk“ auf der Saalebrücke, alles Zeichen der ehemals im Dorfe tätigen Benediktinermönche.